Reisebericht Wallis 20. – 22. Mai 2022
Text Kuno Feurer, Bilder Haens Tobler, Susie Bischof
Foto Haens Tobler
Nachdem wir die Vereinsreise ins Wallis wegen der Corona-Pandemie zweimal absagen mussten, klappte es diesmal. Am Freitagmorgen, 20. Mai 22 fuhren wir mit dem Zug in Goldach um 07.37 Uhr weg. In Zürich mussten wir uns beim Umsteigen mächtig sputen, damit wir den Zugsanschluss nicht verpassten. Als wir um 11.02 Uhr in Visp ankamen, wurden wir von Joe und Susie Bischof herzlich begrüsst. Sie waren mit ihrem PW schon einen Tag früher ins Wallis gefahren, um zu rekognoszieren. In Visp hatten sie in einer Garage für unsere neunköpfige Gruppe einen Kleinbus mit 15 Plätzen gemietet. Damit fuhren wir nach Leuk, wo wir im Restaurant „Relais Bayard“ das Mittagessen einnahmen. Danach begaben wir uns im Leukerfeld auf Vogelpirsch. Hier konnten wir unter anderem Neuntöter, Nachtigallen und Bienenfresser beobachten. Anschliessend fuhren wir Richtung Leukerbad bis zur Abzweigung Guttet, wo wir uns in ein schattiges Gartenrestaurant setzten. Von diesem Plätzchen hatten wir eine gute Aussicht auf die Waldbrandfläche, wo sich 2003 ein verheerender Brand ereignet hatte. Plötzlich sagte Susie Bischof: „Da ist ein Steinrötel.“ Tatsächlich sass dieser seltene Vogel in ziemlich grosser Entfernung auf dem Ast eines Baumes.
Foto Haens Tobler
Gegen Abend fuhren wir nach Ausserberg, wo wir im Hotel Bahnhof die reservierten Zimmer bezogen. Nach dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Dorfrundgang.
Am zweiten Tag unternahmen wir von 5 – 9 Uhr eine Frühexkursion zu den extensiv genutzten Rinderweiden oberhalb von Ausserberg. In diesem Naturparadies machten wir zahlreiche spannende Vogelbeobachtungen: Kuckuck, Schwarzspecht, Neuntöter, Wiedehopf, Berglaubsänger, Zippammer, etc. Gleichzeitig bewunderten wir auch die prachtvolle Flora. Um 9 Uhr kehrten wir in unser Hotel zurück und genossen das reichhaltige Frühstück. Schon bald machten wir uns bereit zur Tagesexkursion ins Gebiet der Satellitenbodenstation Brentjong und der Waldbrandfläche. Mit dem Kleinbus fuhr uns Joe Bischof bis zur 'Hohen Brücke', die aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Foto Susie Bischof
Unterwegs konnten wir einen Wiedehopf beobachten, der in einem Nistkasten seinen Nachwuchs fütterte.
Foto Haens Tobler
Ein Gelächter gab es, als ein Mitglied unserer Gruppe erklärte: „Am Himmel flüügt en Steiadler uf üüs zue!“ Bei genauerem Hingucken stellte sich heraus, dass der vermeintliche Steinadler ein Kleinflugzeug war. Auf der Fahrt zum Hotel machten wir noch einen Halt im Leukerfeld. Dort entdeckten wir am Rande eines Brachfelds eine trillernde Feldlerche.
Foto Haens Tobler
Nach dem Abendessen stand eine Nachtexkursion auf dem Programm. Im Waldbrandgebiet wollten wir den nachtaktiven Ziegenmelker und die Zwergohreule hören und vielleicht sogar sehen. Als es stockdunkel war, hörten wir mehrmals deutlich das Schnurren des Ziegenmelkers sowie das in kurzen Abständen regelmässig vorgetragene flötende „djuh“ der Zwergohreule. Leider liess sich kein Exemplar der beiden Vogelarten blicken. Um ca. 23.30 Uhr kamen wir nach dem langen erlebnisreichen Tag schläfrig im Hotel an.
Am dritten und letzten Tag begaben wir uns nach einer kurzen Nacht um 05.30 Uhr nochmals zur Rinderweide. Diesmal stiegen wir etwas höher hinauf als am Vortag und machten wieder spannende Vogelbeobachtungen. Besonders eindrücklich war der Trupp von Fichtenkreuzschnäbeln. Als wir um
9 Uhr ins Hotel zurückkamen, stillten wir am Frühstücksbüffet zuerst unsere knurrenden Mägen und packten anschliessend unsere Siebensachen. Nach dem Check-out fuhr uns Joe mit dem Kleinbus nach Turtmann. Von dort bummelten wir gemütlich zu den farbenprächtigen Bienenfressern im Leukerfeld.
Um 13.57 Uhr bestiegen wir in Visp den Zug für die Heimfahrt. Die drei Tage im Mittelwallis waren im Nu vergangen und werden bestimmt allen Teilnehmenden in bester Erinnerung bleiben. Gemäss der Buch-führung von Hansruedi Vögeli hatten wir über 70 Vogelarten beobachtet. Darunter befanden sich etliche Highlights. Ein grosser Dank gebührt unserem neuen Vereinspräsidenten Joe Bischof und seiner Gattin Susie für die perfekte Organisation dieser tollen Vereinsreise.
Foto Haens Tobler
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